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Volierentest

Erfahrungsbericht Volierenkauf

Im Jahr 2001 hatte ich mir eine große Voliere (2m hoch, 1,80m breit) von mehreren technisch begabten Bekannten bzw. Handwerkern bauen lassen. Die Streukästen waren sogar eine Spezialanfertigung aus Edelstahl.
Die neue Voliere wurde passgenau erstellt und diente über Jahre sehr gut.

Nachteil meiner Eigenanfertigung: Das Gesamtgewicht war recht hoch.
Die komplett schwenkbaren Schwerlastrollen waren aber „unkaputtbar“ und machten alles mit.
Leider waren auch die stählernen Streukästen recht schwer, der Austausch des Sandes war immer sehr mühsam.

Kurz nach der Fertigstellung meiner neuen Voliere hörte ich erstmals von den Montana-Volieren. Ich war sehr angetan von der Auswahl großer Käfige und von deren Qualität.
Endlich gab es einen Anbieter, der den Platzbedarf der Papageien sinnvoll berücksichtigte. Hätte ich eher davon Kenntnis genommen, hätte ich mir den Organisationsaufwand für den Eigenbau ersparen können. Mein Eigenbau hatte mich etwa 450,- gekostet.

Ende 2004 ergab sich die Gelegenheit, meine erste Montana-Voliere zu erstehen.
Ich wählte die ca. 1,60 m breite Version „Palace“ für meinen Kakadu Chicco.
Diese Voliere nutze ich immer noch. Es gab keinerlei technische Probleme, ich kann nichts Negatives berichten.
Eine Kleinigkeit kann ich anmerken: Die Näpfe lassen sich nur etwas schwer in die Halterung setzen. Dafür sitzen sie aber so fest, dass sie nicht vom Papagei spielerisch herausgeworfen werden.


 

In 2010 hatte ich meine schwere Eigenbau-Voliere leid. Ich bestellte in Dieburg für meine zwei Graupapageien die Montana-Voliere „Los Angeles“ mit einer Breite von ca. 1,80m.
Ich war sehr positiv überrascht über folgende Neuerungen:
- massive Rollenfüße mit starker Metallanbindung an den Käfig
- Sichelverschluss an den Fronttüren

  Foto: neuer Sichelverschluss an Tür/ Montana

- Feststellbare Riegelverschlüsse an den Napfverschlüssen.
 

Foto: neuer Riegelverschluss an Napf/ Montana

Trotzdem ich mit meinem alten „Palace“ nie Probleme hatte, waren für mich die Optimierungen deutlich:
- Die Metallanbindung der neuen Rollenfüße erscheint mir deutlich stabiler, als der in Kunststoff (ca. 4mm Ummantelung) gebettete Metallstift der alten Rollenversion.
Die neuen Rollenfüße bestehen aus einer massiven Kugel, in der die Metallachse komplett eingebettet verläuft.
Die neue Kugelform scheint Richtungsänderungen mit geringerem Widerstand zu ermöglichen. Die alten Rollen berührten stattdessen den Boden an 2 Stellen, mir erscheint dort der Widerstand etwas größer.
 

  Foto: neuer Rollenfuß/ Montana


 

- Der Sichelverschluss an den Fronttüren ist vom Inneren der Voliere aus geschlossen.
Im alten System kann eine geschickte Zunge durch den Spalt von ca. 5mm zwischen Tür und Rahmen den Verschluss ggf. von innen öffnen.
 

   Foto: alter Türverschluss mit Spalt/ Montana

- Gleiches gilt für die neuen Riegelverschlüsse an den Näpfen: es ist meiner Meinung nach unmöglich, dass ein Papagei diese Verschlüsse von innen öffnen kann.
Zusammenfasssung: Die neue Generation der Käfig ist sehr sicher. Ich bin begeistert.

Für meinen neuen Kakadu – die Ausbrecherkönigin Antonia - wollte ich diese neue Käfigversion jetzt auch haben.
Kurzfristig hatte ich vorher über „Quoka“ (elektronisches Forum von „Sperrmüll“ und „Inserat“ im September 2010 einen günstigen Secondhand-Käfig im Internet erstanden und seitdem genutzt. Sofern ich mich nicht irre, wird er von Flavio Cages hergestellt bzw. vertrieben. Der Neupreis scheint bei 350,- zu liegen.
Diese Eck-Voliere ähnelt in der Größe  „Denver“ von Montana, die Seitenlänge ist aber jeweils 10cm größer. Meine Voliere ist günstiger und deutlich leichter gebaut wie die Montana-Version.


 

In anderen Berichten auf der Seite des Papageientreffs hatte ich in den vergangenen Wochen bereits berichtet, dass ich alle Napfklappen der Flavio-Voliere mit extra Metallketten zusätzlich absichern musste. Meine Süße fand die leichten Verschlüsse super, sie spielte sehr gerne damit und öffnete die Napftüren von innen jeweils in 5 Sekunden.

                
Fotos: Flavio-Voliere mit typischem Dreh-Verschluss.
Nur die Haupttür war durch einen weiteren Verschluss zusätzlich gesichert und konnte in der Kombination dann nicht geöffnet werden.

Die von mir selbst angeklebten zusätzlichen Metallabdeckungen boten keine zusätzliche Sicherheit, weil der Kleber der Kraft des Schnabels nicht standhielt.
Meine technischen Berater empfahlen als nächste Maßnahme stabile Metallsplinde zu setzen. Dazu hatte ich aber keine Lust mehr.
Außerdem platzte am 23. Dezember der Metallstift der Rolle aus der Kunststoffhalterung. Ich muss zugeben, dass ich diese Voliere 3-mal täglich etwas verschoben habe.
Die  Kunststoffummantelung des Stifts ist nur ca. 2mm stark. Die alten Montana-Rollen sind an dieser Stelle etwas verstärkt, ich vermute auf ca. 4mm.

Trotzdem: Der Käfig ist günstiger und bestimmt für normale Nutzungen (nicht so häufiges Verschieben) und ganz normale Papageien (nicht so extrem wie mein süßes Kakadumädchen) geeignet.


 

Ich schwankte für Antonias Neuanschaffung zwischen „Palace“ und „Grande Castell“. Relativ spontan bestellte ich mir dann die erstgenannte Version. Ich ging davon aus, alle Volieren wären auf die neue Ausführung umgestellt.
Am 23.12. wurde sie geliefert. Am 24. begann ich auszupacken, hörte aber kurz danach sehr verärgert auf: Die Napfverschlüsse waren in der alten Ausführung, einer runden Scheibe. Aufgrund des Gewichtes fällt die Scheibe automatisch nach unten und verschließt so die Napftür – also eine sehr simple Konstruktion.
Dieser sonst tolle Käfig war damit für meine Ausbrecherin Antonia ungeeignet.
Die Napfschließung bei meinem Flavio Cage funktioniert nach ähnlichem Prinzip. Bei diesem Käfig ist das hängende Teil aber leichter und bietet dem Papageienschnabel oben einen Angriffspunkt, der oberhalb des Rahmens ca. 2mm übersteht.
Die Scheibe bei der alten Montana-Schließung ist aufgrund der runden Form nicht so leicht zu greifen für einen Vogel. Auch hat sie keinen Angriffspunkt oberhalb des Rahmens.
Leider gibt es zwischen dem Rahmen und der unten anschließenden Klappe einen Spalt von ca. 2mm.
 

  Foto: alter Napfverschluss/ Montana
Antonia hätte diesen Spalt unverzüglich gefunden und die Klappe geöffnet.

Ich stehe jetzt vor der Wahl zwischen technischer Nachrüstung und Verkauf. Meine technischen Berater haben mir Metallfachhandlungen mit geeigneten Riegelsystemen genannt. Zur Anbringung an den 5 Klappen wären insgesamt 30 Bohrungen notwendig.
Ich möchte den schönen Käfig aber nicht durch handwerkliche Versuche verschandeln, ich werde ihn jetzt leider zum Verkauf anbieten.
Glücklicherweise hat mein neuer „Palace“ sowohl die neuen Rollen mit Metallanbindung als auch die Sichelverschlüsse an den Fronttüren.
Er wird für einen „normalen“ Papagei ein wunderbares Zuhause sein.

Meine Entscheidung für den „Palace“ war damit zu spontan.
Nachträglich habe ich intensiver recherchiert und habe dabei folgende interessante Erfahrungen gemacht:

- Mein ursprünglicher Volierenlieferant aus Dieburg erhält bei dem Importeur der Montana-Käfige folgende Information: „Volieren sind alle umgestellt auf die neuen Verschlüsse.“
- Mein aktueller Volierenlieferant aus Darmstadt erhält bei dem Importeur am gleichen Tag Ende Dezember 2010 diese Aussage: „Es kann gar nicht sein, dass ich eine alte Version geliefert bekommen hätte.“
Am nächsten Tag wird das Statement des Importeurs geändert in: „Mein „Palace“ wurde noch nicht komplett umgerüstet.“
- Danach kontaktierte ich den Importeur in Nordrhein-Westfalen in der letzten Dezemberwoche persönlich und bat ihn um eine Übersicht der Systeme bei den Großvolieren.
Am Folgetag nannte er mir telefonisch die Liste der Volieren mit nicht umgerüsteten Verschlüssen (vorher erfolgte zur Sicherheit u.a. zusätzliche Absprache mit dem Lageristen) :
o Palace
o Grande Castell
o Los Angeles
o Arkansas

Ich musste ihm leider mitteilen, dass seine Information nicht ganz korrekt wären, da ich selber den „Los Angeles“ in der umgerüsteten Ausführung besitze.
Außerdem hatte mir der Betreiber eines Zoogeschäftes in Alzey telefonisch bestätigt, dass der bei ihm vorrätige „Grande Castell“ komplett in der optimierten Version wäre.


 

Weitere Internet-Recherchen bestätigten mir dies.
Der „Grande Castell“ wird die geeignete neue Voliere für Antonia werden.
Meinen Fehlkauf werde ich in Kürze bei Quoka.de zum Verkauf anbieten. Darüber habe ich auch meine Voliere von 2001 gut an eine Tierarztpraxis in Neu-Isenburg verkauft.
Über einen Suchagenten kann eine Suche nach neuen Montana-Angeboten dort leicht eingestellt werden.

Bei meinen Internetrecherchen stieß ich auf folgende Widersprüche:
o Der „Palace“ ist auf den Original-Internetseiten mit den alten Rollen abgebildet. Meine Lieferung jetzt hatte dagegen die neuen stabilen Füße. Die nicht ganz scharfen Fotos zeigen an den Haupttüren ebenfalls die alten Verschlüsse, nicht die sicheren Sichelverschlüsse.

o Die Fotos der Eck-Voliere „Denver“ zeigen bei den Napftüren die alten runden Verschlüsse. Mein Lieferant in Darmstadt hat den Käfig aber bereits mit aktuellen Riegelverschlüssen.
Ich schließe nicht aus, dass es bei weiteren Käfigen ähnliche Diskrepanzen in der Internetdarstellung gibt.

Die Suche des für Antonia optimalen Käfigs war nicht ganz einfach. Leider gibt es keine eindeutige Übersicht im Internet.
Auf der Startseite der Montana-Käfige wird ganz generalisiert vom „einzigartige Drehverschluß-Riegelsystem dem Futtertürchen mit doppelter Sicherheitsvorrichtung“ gesprochen.
Eine aussagekräftige Antwort des Importeurs auf meine Anfrage einer Übersicht steht am Ende der 1. Kalenderwoche 2011 noch aus.
Der zuständige Mitarbeiter versprach mir am 06.01. in einem weiteren Telefonat für die 2. Januarwoche eine Antwort aus den USA.


Wera, 07.01.2011


 

 
… siehe auch Anhang auf letzter Seite …..
Anhang mit Foto vom „Los Angeles“ des Arapapa:

 

Sämtliche Rollen stehen schief im Gewinde des Beins.
Wir vermuten ein systematisches Problem.
Oder hätten die Rollen tiefer in das Gewinde geschraubt werden müssen, damit das Bein auf der breiten Basis darunter aufsitzt und die Kräfte besser verteilt werden?

Ich werde heute noch meinen Käfig näher inspizieren.
Rückmeldungen von Lesern sind erwünscht.

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Nachtrag 03.02.2011:

Ich hatte in meinem Bericht zum Volierenkauf berichtet, dass ich seit Anfang Januar versuchte vom Deutschland-Importeur der Montana-Volieren eine Übersicht zu erhalten.

Ich wollte eine eindeutige Information haben, welche der Großvolieren komplett auf die ausbruchssicheren Sichelverschlüsse an der Haupttür und die Riegelverschlüsse an den Näpfen umgestellt sind.

Ich habe dort 5x angerufen und einen Mitarbeiter regelmäßig erinnert. Ich wurde jeweils auf die Folgewoche verwiesen. Jetzt beende ich diese Aktion.

Eine Information habe ich nicht erhalten!

Etwas Positives habe ich bei meinen vielen Recherchen erfahren: die neuen Napftüren passen in die alte Volierenversion. Die Ersatztüren sind beim Importeur jeweils für ca. 15,- erhältlich.

Lediglich beim Anbringen des Gegenstücks, der Falle, muss zur Anbringung etwas gebastelt werden. Aber 2 kleine Bohrungen in den Rahmen dürften kein großes Problem sein.

Wera 03.02.11


 

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