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Notrufe und Happy End


Notrufe und Happy End

In den letzten 3 Monaten sind bei mir 2 Notrufe eingegangen – einmal über die 112, letzte Woche dann privat. Ich möchte mit der aktuellen Geschichte beginnen:
Am Sonntagmorgen ging ein Anruf bei mir ein,  in kurz etwa so: Nimm den Käfig, fang den Papagei!
Die Bekannte holte mich ab und wir düsten ein paar Straßen weiter. Folgender Anblick erwartete uns: ein Graupapagei sitzt auf dem Handlauf der Treppe vor dem Haus. Die Bewohnerin  erzählt folgende Story: Ein grauer Vogel schwebte über sie ein und landete auf dem Auto. Sie denkt: „Blöde Taube“, erkennt aber dann die andere Vogelart.


Zwischenzeitlich saß der Papagei sogar auf Schulter des Mannes. Leider war der nicht so clever, mit dem Vogel in sein Haus zu gehen.
Zusätzlich zu dieser Information sehe ich sofort, dass der Vogel extrem zahm ist. Habe ihn dann ganz langsam gegriffen und bin in die offene Tür gegangen.
Der Käfig stand sofort bereit. Das spontane Greifen - bei Papageien eine sonst waghalsige Methode - hat mich nur einen einzigen Tropfen Blut gekostet.
Der Vogel hat im weiteren Verlauf des Tages bei mir sehr gut gefressen und fast dauerhaft gedöst. Er war nach seinem Ausflug müde und wollte endlich gefangen werden.
Da das Tier sehr zahm ist, konnte ich noch am selben Tag seine Ringnummer ablesen.

 
Fr. S. vom Tierheim Rüsselsheim ermittelte in der Folgezeit seine Herkunft: Der Vogel war in meinem alten Heimatort in Norddeutschland gezüchtet, 1 Straße neben meinem Elternhaus – wieder mal ein besonderer Zufall.
Weitere Tierheime in der Nähe und Polizeistationen wurden von mir informiert.
Am Donnerstagabend überschlagen sich auf einmal die Ereignisse: fast parallel zur Meldung der Eigentümer ans Tierheim Rüsselsheim nimmt Fr. S. Kontakt mit der Familie aus Trebur auf.
Eine Stunde später holen diese den Graupapagei bei mir ab. Er war am Donnerstagabend entflogen, er hatte sich erschreckt. In den 2 ½ Tagen hatte er dann etwa 15 km zurück gelegt – eine sehr ordentliche Leistung. Seine Besitzer sind überglücklich ihren Vogel gesund wieder zurück zu haben. Der Vogel hat sehr sehr viel Glück gehabt!
Es verwundert mich – sollte dies so stimmen und die Besitzer auch dort den Verlust gemeldet haben – dass eine informierte Polizeidienststelle und ein anderes Tierheim mich (noch) nicht wegen der Verlustmeldung kontaktiert haben.


Die andere Geschichte begann damit, dass sich ein Stanley-Sittich in ein großes chemisches Produktions-Gebäude meines Arbeitgebers in Darmstadt verirrte. Feuerwehrkollegen versuchten, den kleinen Flitzer mit Sprühstrahl einzukreisen und zu fangen. Dies misslang, er kreuzte das ganze Wochenende in dem sehr großen Gebäude.
Am Montag erreichte mich über die 112 die Meldung: Der Sittich befindet sich in der Fahrzeughalle. Dort erblickte ich ihn in 8 m Höhe. Es gab so keine Möglichkeit ihn zu fangen. Grosse Sorgen machte mir, dass er in der Zwischenzeit wohl kaum gefressen hatte. Zusammen mit Kollegen organisierte ich Apfelstücke und bot sie an geeigneter Stelle hoch im Raum an. Am Folgetag hatte ich meinen alten Sittichkäfig auf das Firmengelände mitgebracht. Auch diesen positionierten wir an geeigneter Stelle. Sehr froh war ich zu sehen, dass der Vogel zwischenzeitlich gut gefressen hatte. Über den Tag lockten wir den Vogel mit Futter in einen kleineren Nachbartrakt des Gebäudes. Dort näherte er sich langsam meinem Käfig. Am Nachmittag war alles glücklich beendet. Ein Kollege hatte den Vogel im Käfig beim Fressen gesichtet und schloss ganz schnell das Türchen.
Fr. S. vom Tierheim Rüsselsheim organisierte in der Folgezeit eine Unterbringung im Vogelpark Biebesheim. Über die Ringstelle konnte vorher kein Eigentümer ermittelt werden. Eine Suchmeldung lag nicht vor.

 

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